In Frankreich haben Gangster ihren Boss bei einem Gefangentransports befreit. Wer ist der Kopf des Drogen-Netzwerks mit dem Übernahmen «Die Fliege»?
Überfall Frankreich Gangster
Ein Screenshot einer Überwachungskamera, die den brutalen Überfall bei einer Mautstelle festhielt. - X

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag wurde in Frankreich ein Gangster bei einem Gefangenentransport befreit.
  • Die Aktion war geplant und brutal - zwei Strafvollzugsbeamte kamen dabei ums Leben.
  • Wer ist der befreite Mohamed A. auch bekannt als «La Mouche» (die Fliege)?
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In Frankreich haben sich am Dienstagmorgen Szenen ereignet, die an einen Actionfilm erinnern: In Val-de-Reuil überfielen bewaffnete Gangster einen Gefangenentransport. Das Ziel der Aktion: Den berüchtigten Schwerverbrecher Mohamed A. befreien. Zwei Strafvollzugsbeamte wurden bei dem Überfall getötet und drei weitere schwer verletzt.

Die Gangster stiessen mit einem Peugeot gegen den Van, in dem Mohamed A. sass, und eröffneten das Feuer. Schliesslich holten Sie A. – auch bekannt als «La Mouche» (die Fliege) – aus dem Transport und flohen mit zwei Fluchtwagen.

Eines dieser Autos wurde später ausgebrannt gefunden – die Verbrecher befinden sich seither auf der Flucht. Der Fall macht weit über die Landesgrenzen hinaus Schlagzeilen und alle fragen sich: Wer ist dieser Mann, für den ein solch brutaler Überfall geplant wurde?

Versuchter Mord, vorsätzliche Tötung – Kopf eines Drogen-Netzwerks

Medienberichten zufolge wurde «Die Fliege» erst am vergangenen Dienstag wegen schweren Diebstahls zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Taten hatte er zwischen August und Oktober 2019 in Évreux begangen.

Doch seine Strafakte enthält auch schwerwiegendere Vorwürfe wie versuchten Mord und vorsätzliche Tötung im Zusammenhang mit Drogenhandel. Er wird als Kopf eines Drogen-Netzwerks beschrieben.

Frankreich Gangster Überfall gefangenentransport
Mohamed A. - auch bekannt als «La Mouche» (Die Fliege) - wurde am Dienstag von Komplizen bei einem Gefangenentransport befreit und befindet sich nun auf der Flucht. - X

«La Mouche» sass demnach in den vergangenen Jahren in verschiedenen Gefängnissen ein. Zuletzt soll er etwa versucht haben, die Gitterstäbe seiner Zelle durchzusägen. Laut «La Montagne» soll er deshalb erst vor zwei Wochen in Einzelhaft gesteckt worden sein. Ausserdem wurde die Sicherheitsstufe rund um den Gangster erhöht.

Die Vorkehrungen haben jedoch nichts gebracht. Offenbar hat der Schwerverbrecher grossen Einfluss bis ausserhalb der Gefängnismauern. Seine Komplizen verfügten über detaillierte Informationen zur geheimen Transportroute, auf der «Die Fliege» in ein anderes Gefängnis verlegt werden sollte.

Französische Regierung geschockt: «Abscheuliches Verbrechen»

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, der Angriff sei «ein Schock für uns alle». Er äusserte sich bestürzt und betonte die Solidarität des Landes mit den Opfern und ihren Familien. Auf X schrieb er: «Es wird alles getan, um die Täter dieses Verbrechens zu finden. Sie werden unerbittlich verfolgt.»

Justizminister Dupond-Moretti kündigte an, alles zu tun, um die Täter «des abscheulichen Verbrechens» zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen. «Das sind Menschen, denen das Leben nichts wert ist. Sie werden festgenommen, sie werden verurteilt und sie werden für das Verbrechen, das sie begangen haben, bestraft», so Moretti.

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Die Gangster waren schwer bewaffnet - und flüchteten in zwei Autos. - X

Innenminister Gérald Darmanin mobilisierte mehrere Hundert Polizisten und Gendarmen, um die Kriminellen zu finden und festzunehmen. «Wir setzen bei der Fahndung alle Mittel ein, um diese Kriminellen zu finden.»

Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen gelang es A. und seinen Komplizen, den Gefangenentransporter zu überfallen und zu entkommen, was Präsident Macron schockierte.

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